„Wo stehen wir?“ ist die Ausgangsfrage, die man sich gemeinsam mit den Besucher:innen stellt, wenn man den letzten Ausstellungsabschnitt des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig betritt.

Gemeinsam mit Realtime Visions und eydos haben wir eine Medieninstallationen zu dieser Ausstellung realisiert bei der in 4 Kapiteln die Transformationsprozesse der Deutschen Einheit seit 1989 anhand von Datenvisualisierungen illustriert werden.

Die Installation umspannt mit 11 Hochkant-Monitoren 3 Wände des Raumes. Dabei wird der erste Monitor schon auf dem Weg zum Raum im Eingang sichtbar und fungiert als Annonce, die dynamisch die Themen des Raumes visualisiert. Und was machen die restlichen Monitore? Sie schaffen eine abstrahierte, virtuelle Landschaft. Eine Topografie der statistischen Betrachtung, in der unterschiedliche Aspekte der Transformation beleuchtet werden.


Unterteilt sind die Betrachtungen in 4 Kapitel, jedes Kapitel ist eine Kameraperspektive in die virtuelle Landschaft, in der sich nach und nach die Inhalte der Fragestellungen aufbauen. Plakative emotionale Bilder, die als Partikelströme die kontinuierlichen Veränderungen aufgreifen, bieten die Bühne für 3D Kartendarstellungen und Diagramme. Betrachtet wird die Binnenmigration seit 1989 und die Repräsentanz ostdeutscher Menschen in leitenden Funktionen von Politik, Konzernen und Institutionen.

Der Raum erzählt vom Demokratie und Politikverständnis der Bürger*innen und Ihren Lebensverhältnissen und lenkt den Blick auch auf die mittel- und osteuropäischen Nachbarländer. Dabei stehen die Daten immer in Wechselwirkung mit Bildern und werden von Erläuterungen begleitet.

Besuchende erhalten einen Überblick über die mannigfaltigen Prozesse und machen gleichzeitig eine immersive mediale Erfahrung, deren visuelle Elemente sich in der Folge der Ausstellung in den Medieneinheiten wiederfinden.

Jede statistische Betrachtung ist eine Erzählung, die einen Status präsentiert: den aktuellen Status. Alle Visualisierungen basieren auf Daten, die sich live ändern lassen. Die Animationen auf den Bildschirmen werden in Echtzeit erstellt. Sie sind nicht vorproduziert, sondern werden im Moment ihrer Ausspielung gerendert.

Die Umsetzung der Medieneinheit ist eine Individualprogrammierung in vvvv. Die datenstromorientierte Programmierumgebung führt Änderungen am Code oder den Datengrundlagen unmittelbar aus, somit werden alle Animationen und Grafiken in Echtzeit gerendert. Dies ermöglicht es die Frage „Wo stehen wir?“ stets aktuell zu beantworten und dynamische Transformationsprozesse angemessen zu repräsentieren.