Cadavre Exquis

Digitales Exponat zur Kunstvermittlung im Museum

Auftrag: Arp Museum Bahnhof Rolandseck
Möbelbau: Funke&Späne
Film: Peachfilms
Leistung: Design, Entwicklung, Installation, Konzept, Planung, Produktdesign

Cadavre Exquis — so wurde durch den Surrealismus ein Spiel benannt, das jeder kennt:
Ein Blatt Papier: Die erste Person zeichnet einen Kopf, faltet das Papier und gibt es an die nächste Person weiter. Diese zeichnet einen Oberkörper, faltet das Papier erneut und gibt es der nächsten Person. Diese zeichnet Beine, entfaltet das Papier und heraus kommt eine per Zufall erzeugte Figur. 
Auch Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp fertigten derartige Klappwerke an, meist in Gemeinschaft mit anderen Künstler-Kolleg*innen. 
Um die schöpferischen Prinzipien von Zufall, Unbewusstem und dem kollaborativen Arbeiten zu veranschaulichen, haben wir das Spiel für das Arp Museum Bahnhof Rolandseck in einem Digitalen Exponat neu interpretiert.

Das analoge, gefaltete Blatt Papier wird dabei von einer digital-analogen Anwendung abgelöst, die mithilfe einer Kamera aus den analogen künstlerischen Beiträgen der Besuchenden immer wieder neue, digitale Cadavre Exquis generiert. 

Die Besuchenden werden aufgefordert, einen Teil der Figur zu zeichnen. Die Aufforderung zu Kopf, Oberkörper oder Unterkörper wird dabei zufällig ausgewählt. Wurde die Zeichnung fertiggestellt, kann sie per Knopfdruck gespeichert werden und ist dann Teil der Ausstellung.

Die Anforderung an das Exponat war die Entwicklung eines digitalen Zeichengeräts mit einem physischen, realen Zeichenerlebnis zu entwickeln. Durch die Verortung in einem Museum mussten neben dem kreativen Erlebnis auch Kosten, unkomplizierte Transportmöglichkeiten und einfache Wartung berücksichtigt werden. Um eine barrierefreie Nutzung zu ermöglichen, sollte das Exponat mit dem Rollstuhl unterfahrbar sein und durch ein flexibles Podest auch kleineren Künstler*innen Zugang ermöglichen.